Pfarreiengemeinschaft Pondorf - Schamhaupten - Wolfsbuch
Pfarreiengemeinschaft Pondorf - Schamhaupten - Wolfsbuch

Die Geschichte der Kirche

Pfarrkirche St. Peter und Paul in Pondorf

 

Um 1700 erbaute man die katholische Kirche, die St. Peter und Paul geweiht wurde. Sie wurde zweimal Veränderungen unterzogen, 1856 einer Verlagerung nach Westen und 1969 einer gründlichen Renovierung. Die Pfarrkirche St. Peter und Paul hat einen gotischen Ursprung. Die jetzige Apsis ist der Ursprungsbau, der um 1865 nach Westen erweitert wurde.

Die Pfarrei Pondorf

 

Aus: Verhandlungen des historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. Eine Zeitschrift in zwanglo- sen Heften. 2tes und 3tes Heft. Regensburg, 1838. Gedruckt bei Ch. Ernst Brenck´s Witwe    Monographien, oder topographisch-historische Ortsbeschreibungen des Landgerichtsbezirkes Ritenburg in der Oberpfalz. Von Franz Xaver Mayer, Pfarrer in Pondorf S. 306 ff. „Nach Pondorf sind eingepfarrt und eingeschult: Die Kirchdörfer Breitenhül, Megmandorf, Neuses und Winden, der Weiler Stenzenhof und die Einöde Weiher. Die Seelenzahl der Pfarrei beträgt 616. Auf den Filialen wird viel Getraid erzeugt, und der Hopfenbau kömmt in Aufnahme. Das Pfarrvolk ist mit wenigen Ausnahmen nicht unvermöglich, conscribirte Arme gibt es nicht. Die Universität München hat viele Grundholden und den ganzen Getraidzehenten in der ganzen Pfarrei. Der Pfarrer genießt nebst einer sehr mäßigen Gels- und Naturalbesoldung den ganzen Grün- und Blutzehente; die Pfarreinkünfte sind auf 385 fl. Fatirt, der Schul- dienst erträgt 263 fl. 25 kr. Die Universität hat das Präsentationsrecht auf die Pfarrei und die Baulast zu tragen.

Historische Notizen

Schon im VIII. Jahrhundert war Pondorf bekannt. Ein Subdiacon Anamodus opfert sein Eigenthum im Westermanomarkgau dem hl. Peter und Emmeram mit der Bedingniß, daß man ihm das, was er in Benignon als Benefizium besaß, nicht minder 22 Tgw. Ackerland zu Pondorf im Nordgau eigenthümlich überließ. (Anomod. 1. II. C. 29) Unter den Gütern, welche das Schottenkloster in Regensburg i. J. 1212 in der Gegend von Ritenburg und Dietfurt besaß, kömmt auch ein Gut zu Pondorf vor. (Cod. Dipl. ratisb. I. 304) Zu Pondorf, wohin Breitenhül gehörte, saß eine Nebenlinie der Muggenthaler von Hächse- nacker; man kennt noch den Platz, wo das herrschaftliche Schloß mit dem Amthaus und Getraidkasten gestanden. Einer von diesen Muggenthalern, Heinrich mit Namen, hat in der Pfarrkirche zu Pondorf 8 Quatembermessen gestiftet. Erst im J. 1666 kaufte Albrecht Ulrich von Muggenthal zu Hächsenacker von den Creditoren des Eberhard Adolph Muggenthaler die Hofmark Pondorf mit Breitenhül, übernahm sie eigentlich jure delendi um 12,400 fl. In der frühesten Zeit war Pondorf mit Zugehörungen ein Filial der Pfarrei Schamhaupten, welche im J. 1037 (richtig aber 1137 A.K.) dem daselbst errichteten Kloster einverleibt wur- de. vid. Schamhaupten.

Nach der Diözesanmatrikel von 1433 wurde Pondorf von Schamhaupten aus durch einen Gesellpriester versehen. In den Visitations-Akten von 1590 wird Pondorf eine dem Kloster Schamhaupten incorperirte Pfarrkirche – aula parochialis ad SS. Petrum et Paulum ge- nannt. Es war damals keine Sakristei vorhanden, ein Schrank in der Kirche vertrat die Stelle derselben. Der damalige Pfarrrevisor, der in Pondorf wohnte, hieß Johannes Vehem von Ingolstadt ein Religios aus dem Kl. Weltenburg. Von den Pondorfer Pfarrvikarien sind aus späterer Zeit bekannt: Friedrich Carl ao. 1670; Mich. Westermaier 1671;Joh. Bapt. Graner 1675; Sebastian German 1680; Leopold Funkh 1684; Mathäus Wagner 1696; Joh. Geor Byhler 1700; Franz Schießl 1733. Unter diesem wurde auf herrschaftliche Kosten i. J. 1721 der Kirchthurm zu Pondorf, der sehr hoch und massiv ist, erbaut. Anton Miller 1740; Mathias Freisinger 1748; Christian Mayr 1773; Joseph Reitzer von Win- den 1779; Bartlme Wimmer, ein Dominikaner 1803; Joh. Bapt. Kreitmair, Dominikaner- Ordens1806; Philipp Mohr von Krondorf 1814; unter ihm wurde auf Kosten der Schulge- meinde und Pfarrkirche das schöne Schulhaus erbaut i. J. 1820.

Franz Xaver Mayer von Lobsing Pfarrer 1821. Unter ihm wurde ab 1832 das neue sehr schöne Pfarrgebäude auf Kosten der Universität München aufgeführt; der Kostenbetrag belief sich über 5000 fl. Zu Pondorf gehört die sehr geräumige Wallfahrtskirche U. L. Fr. zu Neußes, ein kleines Dorf von 7 Häusern, welches von sehr vermöglichen Landleuten bewohnt wird. Unter den i. J. 1137 dem Kloster Schamhaupten einverleibten Kirchen und Capellen ist Neußes nicht begriffen; aber im Jahre 1342 schenket Ulrich von Abensberg die Kirche zu Neusazz an das Kloster Schamhaupten (wahrscheinlich mit der dazu gehörigen Bauernschaft), daß sie dafür einen Jahrtag halten (M. B. XVII. 314). Früher schon, im J. 1302 hatten Ulrich von dem Steine, Ulrich und Wernhart von Abensberg dem Gotteshaus zu Schamhaup den Kirchen- satz zu Neusaezze überlassen. (Regest. Bav. V. 34.)

Im Jahre 1494 wird von dem Bischof Rupert in Regensburg und dem päbstlichen Legaten Nikolaus ein an den Frauenfesten zu gewinnender Ablaß von 100 Tagen auf diese Kirche verliehen. Ao. 1495 verkaufte Lienhart Murr seinen Hof zu Hatenhausen an die Kirche U. L. Fr. und Mutter Gottes zu Neusäs zu einer ewigen Messe. (Schamh. Urk.) Bei dieser Kirche ist an den Frauenfesten großer Voncurs und wird daselbst jeder Zeit auch Krammarkt gehalten. Nahe bei der Ortschaft Winden bricht schwarzgraue Thonerde; die von den Hafnern der Gegend und von der Steingutfabrike in Sandersdorf verwendet wird. In jeder jetzt zur Pfarrei Pondorf gehörigen Ortschaft hatte die alte Pfarrei Schamhaupten ihre grund- und giltbaren Widengüter, die ebenfalls an das Kloster und nachhin an die Universität Ingolstadt gekommen sind. Von Alterthümern haben sich in dem Pfarrbezirk noch einige erhalte. Ein breiter Grund zwi- schen Pondorf und Wolfsbuch, vermutlich eine römische Seitenstraße, jetzt Weidenschaft heißt noch immer der Römergrund. Im Gehölze gegen Schamhaupten hin ist eine noch sehr gut erhaltene Schanze mit Wall und Graben, die Römerschanze genannt. In dem Ge- hölze zwischen Breitenhüll und Winden sind noch die wohl sichtbaren Spuren eines Castel- les mit Wall und Graben, und vielen in der Nähe befindlichen Grabhügeln, auf dem Burgstall genannt. Einige hundert Schritte westwärts von Pondorf gibt es viele solche Grabhügel, worin zerbrochene Urnen, Waffen und dergleichen gefunden werden.

 

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